Balenciaga: Schönheit am Rande der Hässlichkeit

Cristóbal Balenciaga wurde der Meister genannt und sein Modehaus Balenciaga galt als luxuriös, unkonventionell und als alle Regeln der Mode zerstörend. Der Designer ignorierte stets die Regeln des Pariser Haute Couture Syndikats, sodass seine Kleidung nie als Haute Couture galt, was die Marke jedoch nicht daran hinderte, populär und bei vielen beliebt zu werden.

 

Balenciaga war auch ein hervorragender Mentor und schenkte der Welt so berühmte Designer wie Oscar de la Renta, André Courrèges, Emanuel Ungaro und Hubert de Givenchy.

Heute ist Balenciaga eine Marke, die Stereotypen durchbricht, herausfordert und im Bereich Mode provokante Produkte anbietet. Es verfügt über einen eigenen, einprägsamen und wiedererkennbaren Stil und Charakter, weshalb es die Aufmerksamkeit von Millionen Menschen auf der ganzen Welt erregt und sie anspricht.

Was ist Balenciaga?

Balenciaga ist ein 1919 gegründetes Modehaus. Gründer ist der spanische Designer Cristóbal Balenciaga. Der Designer hatte den Ruf eines Modeschöpfers mit kompromisslosen Ansprüchen. Ihre ungewöhnlichen und femininen Ballonröcke wurden zum Markenzeichen des Hauses. Christian Dior nannte Cristóbal Balenciaga „den Meister von uns allen“.

Die erste Boutique wurde in San Sebastián (Spanien) eröffnet, aber die Marke zog später nach Paris. Heute gehört das Modehaus zum französischen Konzern Kering, der Luxusgüter herstellt und auch Modemarken wie Gucci, Alexander McQueen und Yves Saint Laurent besitzt.

Cedric Charbit ist seit 2016 CEO von Balenciaga und Demna Gvasalia seit 2015 Kreativdirektor. Vorsitzender des Verwaltungsrats ist Jean-Marc Dupleix, Vertreter von Kering SA.

Von 1919 bis 2022 hatte Balenciaga sechs Kreativdirektoren. Zunächst war Gründer Cristóbal Balenciaga bis 1968 Geschäftsführer. Von 1987 bis 1992 übernahm Michel Goma die Leitung. Von 1992 bis 1997 wurde das Haus von Josephus Thimister geleitet, von 1997 bis 2012 von Nicolas Ghesquière und von 2013 bis 2015 von Alexander Wang. Der georgische Modedesigner Demna Gvasalia ist bis heute für das Unternehmen tätig.

Sortiment verschiedener Modehäuser

Die Marke Balenciaga ist dafür bekannt, die Damenmode durch den Einsatz nie zuvor gesehener Formen zu revolutionieren. In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurden „Ballsäume“, „halbtaillierte“ Schnitte und „Beutelkleider“ populär. Auch im Schuhbereich brachte das Unternehmen Erfolg, allen voran die Speed Sock Sneaker, die bei Influencern und Modeliebhabern für Aufsehen sorgten.

Balenciaga produziert Konfektionskleidung, Mäntel, Jacken, Jeans, Kleider, Hemden, Tops, Blusen, Strickwaren, Hosen und Röcke sowie Taschen, Schuhe, Schmuck und Accessoires für Männer, Frauen und Kinder.

Das Unternehmen hat in den USA 8 Luxusboutiquen eröffnet: in New York, Los Angeles, Las Vegas, Costa Mesa, Honolulu, Bal Harbour und Dallas. Die Geschäfte der Marke gibt es jedoch auf der ganzen Welt. Insgesamt beschäftigt Balenciaga rund 1.325 Mitarbeiter.

Balenciagas Einkommen

Zum Zeitpunkt des Auftritts der kreativen Demna Gvasalia im Modehaus betrug der Umsatz rund 400 Millionen Dollar. Doch dann begann diese Zahl zu wachsen und näherte sich der Milliarde. Darüber hinaus stiegen die Produktverkäufe in allen Kategorien.

Im Jahr 2021 belief sich der Gesamtumsatz der Marke auf 2,3 Milliarden Dollar und der Gesamtumsatz von Kering belief sich auf rund 13 Milliarden Dollar.

Was ist das Geheimnis der Popularität von Balenciaga?

Die Marke Balenciaga hebt sich in der Welt der Luxusgüter von anderen ab. Ihre Produkte sind auffällig, provokativ und originell. Der verrückte Stil der Dinge fällt nicht nur ins Auge und fordert das Publikum heraus, sondern weckt auch Emotionen. Manche Menschen freuen sich über nicht standardmäßige Kleidung und Schuhe, während anderen diese Idee möglicherweise nicht gefällt. Doch fast niemand bleibt gleichgültig.

„Ugly“-Sneaker erfreuen sich großer Beliebtheit. Sie zeichnen sich durch den besonderen Sohlenaufbau, die extravagante Silhouette, den massiven Absatz und die knalligen Farben aus. Bei der Herstellung der Schuhe werden hochwertige und langlebige Materialien (Leder, Wildleder, Gummi, atmungsaktive Textilien) verwendet.

Hohe Qualität, Komfort, Design- und Farbvielfalt sowie einprägsame Werbung – all das zieht Verbraucher an und animiert sie, mehr über die Marke zu erfahren.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Nachfrage nach Balenciaga-Produkten in den ersten drei Monaten des Jahres 2022 um 108 % gestiegen ist und das Unternehmen damit weit hinter seinen Hauptkonkurrenten zurückbleibt.

Die Popularität von Balenciaga und seiner Zusammenarbeit mit Prominenten steigt. Insbesondere Kanye West, Justin Bieber, Nicole Kidman und Kim Kardashian wurden zum Gesicht der Marke. So rückte der Kreativdirektor das Modehaus im Jahr 2022 dank einer Werbekampagne an der Seite von Justin Bieber ins Rampenlicht. Das Foto der Sängerin in riesigen Trooper-Stiefeln erhielt mehr als 3 Millionen Likes.

Weitere Informationen zum Unternehmen und den Modekollektionen finden Sie auf der offiziellen Website: www.balenciaga.com .

Balenciagas unangefochtene Meisterschaft: die Erfolge des Modehauses

Balenciaga belegt seit 2017 den ersten Platz unter den besten Marken und lässt damit seine Konkurrenten Gucci, Louis Vuitton, Prada, Valentino, Dior, Moncler, Bottega Veneta, Fendi und Miu Miu hinter sich.

Im Jahr 2017 wurde die Meisterschaft des Unternehmens von der renommierten Modezeitschrift Business of Fashion anerkannt.

Im Jahr 2021 hat die Modeplattform Lyst Balenciaga zum zweiten Mal als beliebteste Marke in ihren Bericht aufgenommen. Im selben Jahr gab Kreativdirektor Demna Gvasalia offiziell bekannt, dass er seit seiner Ernennung zum Kreativchef des Modehauses nicht mehr mit echtem Pelz gearbeitet habe. Lyst hat Balenciaga im ersten Quartal 2022 auch unter die 20 beliebtesten Marken gewählt.

Darüber hinaus schaffte es die Marke in diesem Jahr in die Top 100 der einflussreichsten Unternehmen. Die Rangliste basierte auf den Kriterien Relevanz, Führung, Erfolg, Ehrgeiz und Innovation.

„ Für bedeutende persönliche Verdienste bei der Stärkung der zwischenstaatlichen Zusammenarbeit, der Unterstützung der staatlichen Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine und einen bedeutenden Beitrag zur Popularisierung des ukrainischen Staates “

Demna Gvasalia wurde am 29. August 2022 vom ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskyj der Orden Dritten Grades verliehen. Gvasalia ist Botschafter der Plattform UNITED 24, die gegründet wurde, um Hilfe für die Ukraine zu mobilisieren. Dem Kreativdirektor von Balenciaga liegt dieses Thema sehr am Herzen, denn auch er wurde nach der Besetzung Abchasiens durch Russland einst zum Flüchtling.

Seit 2011 stellt das Balenciaga-Museum in Getaria, der Heimatstadt von Cristóbal Balenciaga, Beispiele der Arbeit des Designers aus. Die Artikel der Kollektion wurden von seinem Schüler Hubert de Givenchy und einem ergebenen Bewunderer des Talents der Modedesignerin Grace Kelly kuratiert.

Die rebellische Geschichte der Marke: Vom Gesellen zum Meister

Der spanische Modeschöpfer Cristóbal Balenciaga ist für seine exquisite Handwerkskunst und seine innovativen Designs bekannt und wird als inoffizieller „Meister der Haute Couture“ bezeichnet. Ihre Arbeit prägt weiterhin die heutige Mode und inspiriert diejenigen, die in ihre Fußstapfen treten.

Und das Modehaus selbst erlebte zwei Geburten: die erste im Jahr 1919 und die zweite im Jahr 1986. Tatsache ist, dass Cristóbal Balenciaga sein Modehaus 1968 schloss und es erst 1986 seinen Betrieb aufnahm, als Jacques Bogart SA die Rechte an der Marke Balenciaga erwarb. . .

Die Geburt einer extravaganten Marke

Cristóbal Balenciaga wurde 1895 im kleinen Fischerdorf Getaria im Baskenland im Norden Spaniens geboren. Ihre Mutter, die als Schneiderin arbeitete, führte sie in die Mode ein. Zu seinen Kundinnen zählten die elegantesten und glamourösesten Frauen der Stadt. Im Alter von zwölf Jahren begann Cristóbal als Schneiderlehrling in der Stadt San Sebastián zu arbeiten. Und 1919 gründete sie ihr erstes Modehaus und nannte es Eisa. Der Name der Werkstatt ist eine Kurzform des Mädchennamens der Mutter der Designerin.

Der Designer bot Kleidung für spanische Aristokraten und Mitglieder der Königsfamilie an, entwarf Kleidungsstücke in Übergrößen und präsentierte für die damalige Zeit revolutionäre Proportionen. Mit ihrer Kreativität brachte sie ihren Protest zum Ausdruck und ihre Modelle ermöglichten es Frauen, nicht nur schön auszusehen, sondern sich auch wohl zu fühlen.

Später eröffnete Balenciaga Modehäuser in Barcelona und Madrid. 1937 floh er vor dem spanischen Bürgerkrieg nach Paris, wo er eine Boutique eröffnete. Das Modehaus entwickelte sich rasch zum teuersten und exklusivsten der Stadt und zog auch die lokale Elite sowie Designer der französischen Szene an.

„Balenciaga ist der Picasso der Mode“

Autor dieses Satzes ist der britische Modefotograf Cecil Beaton. Ihm zufolge experimentierte Balenciaga mit modernen Formen, versuchte aber gleichzeitig, den Respekt vor Tradition und Klassikern zu wahren.

Cristóbal Balenciagas Ausbildung unterschied sich von der anderer Modedesigner seiner Zeit. Er beherrschte sein Handwerk in- und auswendig und verstand jeden Schritt des Herstellungsprozesses, von der Musterentwicklung bis zum Zuschneiden und Zusammensetzen und der Fertigstellung des Kleidungsstücks. Für ihn begann das Design mit dem Stoff, nicht mit einer Skizze. Er verstand es, Materialien optimal einzusetzen.

Viele seiner Designs wurden von Balenciagas spanischer Herkunft beeinflusst. Die Idee für die breithüftigen „Infantin“-Kleider der späten 1930er Jahre basierte auf den Porträts des spanischen Künstlers Diego Velázquez aus dem 17. Jahrhundert. Zu den üblichen Motiven gehörten Flamencokleider, Matadorkostüme und schwarze Spitze auf den Mantillas, die von Frauen bei besonderen Zeremonien und während der spanischen Karwoche getragen wurden.

In den 1950er Jahren, im Spätstadium seiner Karriere, war Balenciaga ein Pionier für neue Formen, die es in der Damenmode noch nie zuvor gegeben hatte. Das radikale Design entwickelte sich schrittweise, indem der Designer dieselben Ideen von Saison zu Saison verfeinerte und überarbeitete. Das Volumen wurde durch die „luftigen Säume“ ihrer Kleider aus den frühen 1950er-Jahren und auf der Rückseite durch die „halb taillierten“ Linien ausgefüllt. Ab Mitte der 1950er Jahre sahen die Modelle dann so aus: Sie waren vorn tailliert, hatten hinten aber eine lockere, voluminöse Silhouette.

Im Jahr 1957 stellte der Designer das „Bag Dress“ vor, ein gerades Hemdblusenkleid, das die Taille völlig eliminierte. Dies stieß zunächst bei Kunden und Presse auf Ablehnung, da der sexy Stil von Christian Dior damals vorherrschend war. Aber mit der Zeit wurden diese Kleidungsstücke populär. Das Sackkleid war der Vorläufer des allgegenwärtigen Minikleids der 1960er Jahre und ist bis heute in Mode.

Das Babydoll-Kleid mit seiner trapezförmigen, die Taille betonenden Form kam in den späten 1950er-Jahren auf und führte das Thema der Körperabstraktion fort. Diese Abstraktion erreichte ihren Höhepunkt in den Entwürfen des Designers Ende der 1960er Jahre, wie man an dem dramatischen „Umschlagkleid“ mit vier Spitzen sehen kann, das ein Jahr vor der Schließung des Hauses durch Cristóbal Balenciaga gezeigt wurde. Trotz des großen Erfolgs in der Modepresse wurden nur zwei Kleider verkauft und eines wurde zurückgegeben, weil eine Kundin nicht wusste, wie sie damit auf die Toilette gehen sollte.

Balenciaga kleidete die glamourösesten Frauen der 1950er und 1960er Jahre ein, darunter die Hollywood-Schauspielerin Ava Gardener, die Modeikone Gloria Guinness und Mona von Bismarck, eine der reichsten Frauen der Welt, die er mit der Gestaltung von allem beauftragt hatte, von Partykleidern bis hin zu Gartenshorts.

Der Designer kleidete Frauen gern mit einem ausgeprägten Sinn für Stil ein und seine Kunden waren ihm in der Regel äußerst treu. Als sein Modehaus 1968 geschlossen wurde, weil der Designer glaubte, dass es mit der Haute Couture bald vorbei sein würde, schockierte die Nachricht seine Fans. Viele erlebten einen echten Verlust. Mona von Bismarck reagierte beispielsweise, indem sie sich drei Tage lang in ihrem Zimmer einschloss. Die Entscheidung zur Schließung des Unternehmens könnte auf die strengen Vorschriften der Haute Couture Union zurückzuführen sein.

Balenciaga war eine sehr zurückhaltende Person. Er weigerte sich, der Presse den Hof zu machen und gab in seiner 50-jährigen Karriere nur ein einziges Interview. Trotzdem genoss der Designer den Respekt seiner Zeitgenossen: Christian Dior, Coco Chanel und anderen Modegrößen der Zeit. Der französische Designer Emanuel Ungaro, der bei Balenciaga ausgebildet wurde, sagte, er habe in der Mode „den Grundstein für die Moderne gelegt“. Ungaro und André Courrèges, ein weiterer Schützling von Balenciaga, übersetzten die minimalistische Ästhetik ihres Meisters in Space-Chic-Mode.

Vier Jahre nach der Schließung des Modehauses verstarb Cristóbal Balenciaga. Es scheint, als würde die Marke mit ihm in Vergessenheit geraten. Doch die Marke wurde wiedergeboren und kehrte mit neuer Kraft zu ihren Fans zurück.

Die Rückkehr des Modehauses Balenciaga

1986 wurde das Label Balenciaga unter der Leitung einer Reihe von Kreativdirektoren neu aufgelegt. Besonders hervorzuheben sind Nicolas Ghesquière, dem die Wiederbelebung der Marke zwischen 1997 und 2012 zugeschrieben wird, und Demna Gvasalia, der aktuelle Kreativdirektor, der dafür gesorgt hat, dass Balenciaga ein bekannter Name ist.

Beide Designer studierten die Archive des Hauses Balenciaga und ließen sich hinsichtlich Schnitt, Form und Materialien von den Originalentwürfen des Maestros inspirieren. So kommentierte Gvasalia seine neueste Kollektion, die weitgehend auf den Kultwerken des Gründers des Hauses basiert, wie folgt:

„ Es ist wichtig, die Vergangenheit zu kennen, um die Zukunft aufzubauen “

Allerdings waren die ersten Schritte der wiederbelebten Marke nicht die erfolgreichsten. Als Balenciaga in den Besitz der Jacques Bogart SA überging und Michel Goma mit der Entwicklung neuer Kollektionen begann, gelang es ihm nicht, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu erregen. Und nur zehn Jahre später, mit der Ankunft des Designers Nicolas Ghesquière, begann das Unternehmen aus seiner kreativen Stagnation herauszukommen. Zunächst entwarf er Kleidung für den asiatischen Markt, doch nach dem Erfolg seiner ersten Kollektionen wurde er zum Kreativdirektor des Unternehmens ernannt. Und 1997 präsentierte sie ihre Debütshow bei der Paris Fashion Week.

Im Jahr 2001 wurde die Marke Balenciaga vom Modekonzern Kering gekauft. Sie begannen, mehr von Nicolas Ghesquière zu verlangen und das Ergebnis seiner Arbeit übertraf alle Erwartungen. Im Jahr 2005 stiegen die Umsätze sprunghaft an und Prominente wie Anna Wintour, Nicole Kidman, Beyoncé und Kylie Minogue wurden zu Kunden.

Trotz seines Erfolgs gelang es dem Designer nicht, ein neues Publikum zu gewinnen, da er zu konservativ war und sich nicht an Trends anpassen konnte. Im Jahr 2012 präsentierte er eine weitere Kollektion und verließ das Unternehmen.

Wie die strengen Klassiker der Marke mit Elementen des Streetstyles verdünnt wurden

Nach Ghesquières Weggang wurde der amerikanische Designer Alexander Vanga, bekannt für seine übergroßen T-Shirts und Sweatshirts, Kreativdirektor. Er debütierte 2013 mit einer Kollektion, deren Elemente streng klassisch waren, die jedoch auch einen Hauch von urbanem Stil enthielten. Es gab keine strengen Silhouetten, dafür aber Asymmetrie und Minimalismus. Das Publikum war von der Kollektion begeistert und bald trugen Cate Blanchett, Kerry Washington, Julianne Moore, Lady Gaga und andere Outfits von Balenciaga.

Doch nach drei Jahren im Job beschloss Wang, das Unternehmen zu verlassen. Die Gründe für sein Vorgehen werden nicht öffentlich gemacht.

Neue Balenciaga-Ästhetik von Hype-König Demna Gvasalia

Demna Gvasalia stammt ursprünglich aus Suchumi, Georgien. Er studierte an der Königlichen Akademie der Schönen Künste in Antwerpen. Bis 2012 arbeitete er als Designer bei Maison Martin Margiela und bis 2014 bei Louis Vuitton. Anschließend gründete er gemeinsam mit seinem Bruder seine eigene Marke Vetements. Im Jahr 2015 begann Gvasalia bei Balenciaga zu arbeiten.

Vom ersten Tag an revolutionierte der Designer die Ästhetik der Marke. Er begann mit Formen, Silhouetten und Proportionen zu experimentieren und kombinierte den Anti-Fashion-Stil von Vetements mit dem Luxus von Balenciaga. Die Arbeit für das Unternehmen wurde für den Designer zu einer Herausforderung und einer Chance, etwas Neues zu schaffen. Und die Öffentlichkeit schätzte seine Ideen.

Demna macht aus einfachen Dingen Luxusartikel, die sich viele wünschen. Sie sind es, die Balenciaga an die Spitze der Rangliste der besten und beliebtesten Marken führen.

Wie Balenciaga lebt: die Grundwerte der Marke

Zu den Werten des Unternehmens gehören die Teilnahme an und die Unterstützung folgender Programme:

Welternährungsprogramm

Balenciaga ist im Jahr 2018 eine Partnerschaft mit dem Welternährungsprogramm (WFP) eingegangen, um das Bewusstsein für den zunehmenden Welthunger zu schärfen und die globalen Bemühungen zu unterstützen, den Hunger bis 2030 zu beenden.

Die erste Zusammenarbeit der Marke mit einer humanitären Entwicklungsorganisation bestand aus einer Reihe von Kleidungsstücken mit dem WFP-Logo und dem Slogan „Saving Lives, Changing Lives“. Die Kleidung wurde mit Informationen über das Programm verkauft, ein Teil des Erlöses wurde gespendet.

Seit Dezember 2019 unterstützt Balenciaga die Mission des WFP mit der Einführung neuer Bekleidungs- und Accessoire-Linien. Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit konnten die Kernziele der Organisation, nämlich die Beendigung von Hunger und Unterernährung in gefährdeten Gemeinschaften auf der ganzen Welt, finanziell unterstützt werden. Neue Kollektionen schärfen weiterhin das Bewusstsein und helfen dem WFP dort, wo es am dringendsten benötigt wird. Darüber hinaus wird Balenciaga den Anteil des Erlöses aus jedem an das WFP gespendeten Produkt auf 20 % verdoppeln.

Das Programm umfasst Unisex-Socken, Mützen, Schals, Hosen, Regenmäntel, Blusen, Sweatshirts und Taschen in verschiedenen Farben. Einige Modelle verfügen über das offizielle PMA-Logo, während andere ein sich wiederholendes schräges Muster bestehend aus den Logos von Balenciaga und PMA aufweisen.

Balenciaga unterstützt Outright Action International

Balenciaga arbeitet mit OutRight zusammen bei seiner Mission, die Menschenrechte mit und im Namen von Menschen zu verteidigen, die aufgrund ihrer tatsächlichen oder vermeintlichen sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität oder -ausdrucks Diskriminierung oder Missbrauch erfahren.

Der Erlös aus dem Verkauf von Balenciaga-Kleidung kommt dem Schutz der Rechte von LGBTIQ-Personen auf der ganzen Welt zugute.

Feier zum Tag der Erde

Zum Earth Day 2022 hat sich Balenciaga mit den Verfechtern der regenerativen Landwirtschaft Kiss the Ground zusammengetan, um die untrennbare Verbindung der Modebranche mit natürlichen Ökosystemen anzuerkennen.

Die Nachhaltigkeitsstrategie von Balenciaga besteht darin, die Umweltauswirkungen seiner Kreativität und Aktivitäten zu reduzieren und gleichzeitig danach zu streben, soziale Probleme von grundlegender Bedeutung voranzutreiben. Das Unternehmen achtet entlang seiner gesamten Lieferkette auf hohe Standards sozialer und ökologischer Verantwortung. Balenciaga verwendet keine exotischen Häute oder Leder, sondern recycelte Materialien, berechnet sorgfältig seinen CO2-Fußabdruck und investiert in CO2-Entfernungs- und Agroforstprojekte in Südamerika, Asien und Europa.

Das Modehaus Balenciaga informiert sein Publikum über die Möglichkeiten der Nachhaltigkeit im Luxussektor. Darüber hinaus verpflichtet sich das Unternehmen, in seinen Kollektionen 100 % metallfrei gegerbtes Leder zu verwenden und plant, bis 2025 die Kering-Standards für Rohstoffe und Produktionsprozesse zu 100 % einzuhalten.

Im März 2022 unterstützte die Marke während der Paris Fashion Week die Ukraine in ihrem Kampf. Auf jedem Stuhl lagen T-Shirts in den Farben der ukrainischen Flagge und Demna Gvasalia las Alexander Oles‘ Gedicht „Lebe die Ukraine, lebe für die Schönheit“. Die Marke spendete an das WFP für ukrainische Flüchtlinge.

Balenciaga Corporate Identity: Logo, Farben und Schriftarten

Die Logos von Balenciaga haben sich zu Cristóbals Lebzeiten und danach kaum verändert. Die neuen Eigentümer hatten es 1986 nicht eilig, mit der Identität zu experimentieren: Sie behielten die ursprüngliche verbale Bezeichnung bei und änderten lediglich die Schriftart.

Ein frühes Emblem enthielt zwei einander zugewandte Großbuchstaben „B“, deren flache Seiten zueinander zeigten. Sie waren durch drei parallele diagonale Linien verbunden, ähnlich den Nähten, die Kleidung zusammenhielten. Unten stand der Markenname in schwarzen serifenlosen Buchstaben. Weiter unten stand das Wort „Paris“, das den Standort des Modehauses angab.

Jacques Bogart SA, das die Marke Balenciaga kaufte, verzichtete auf das Monogramm. Er entschied sich, nur das Wortzeichen zu verwenden und die Schrift fett zu gestalten.

Nach dem nächsten Update wurden die Buchstaben an den Rändern verkleinert. Auf den Stil hatte die Veränderung der Proportionen keinen Einfluss, da sich ansonsten nichts geändert hatte. Die Gestalter des Logos versuchten, das Design zu modernisieren, gleichzeitig aber die Wiedererkennbarkeit beizubehalten.

Zuvor hatte Balenciaga ein traditionelles Markenzeichen, das aus den zwei Buchstaben „B“ bestand. Die diagonalen Linien symbolisierten die Punkte, die die Stoffstücke verbanden. Dieses Monogramm wird heute nicht mehr verwendet. Die aktuellen Eigentümer beschränkten sich auf eine knappe Inschrift ohne zusätzliche grafische Elemente.

Die Typografie von Balenciaga ist in verschiedenen Schriftarten erhältlich. In einer frühen Version war es ein Analogon zu Urbano Expanded von FontSite Inc. Die verwendete Schriftart war vage ähnlich zu Bw Modelica Expanded Bold von Branding With Type und Ultine Normal Demi von Insigne Design. Das moderne Wortzeichen ist in Utah Condensed Bold gehalten und von der Beschriftung öffentlicher Verkehrsmittel inspiriert. Designer Demna Gvasalia hat es leicht modifiziert, damit es zum Logo des Modehauses passt.

Die Farbkombination wiederum fiel nicht ganz so abwechslungsreich aus. Dabei war immer Schwarz der Vordergrund und Weiß der Hintergrund. Eine schlichte Kombination unterstreicht Aristokratie und guten Geschmack.

Das unglaubliche Marketing von Balenciaga

Der verrückte Kleidungs- und Accessoire-Stil der Marke erfordert einen außergewöhnlichen Ansatz bei Präsentation und Werbung. Das Unternehmen ist bekannt für seine provokativen Shows, absurden SMM-Strategien und unkonventionellen Ideen, die nur Aufmerksamkeit erregen und das Publikum überraschen.

Daher findet Demna Gvasalia ständig neue Ansätze zur Präsentation seiner Sammlungen, um das Publikum zu begeistern, sich ins Gedächtnis einzuprägen und Emotionen zu wecken. Dass sie sich nicht an Regeln hält und mit Stereotypen bricht, beweisen auch ihre Modepräsentationen beispielsweise bei McDonald’s, unter einer Brücke in einem Pariser Armenviertel oder in einem Underground-Club. Und die neuesten Shows des Designers sind völlig postapokalyptische Produktionen. Bei einer dieser Shows wurde der Laufsteg mit Wasser überflutet, als die Models ihn entlanggingen.

Die Pflege einer Markenseite auf Instagram verdient besondere Aufmerksamkeit. Laut Gvasalia ist das Streben nach Likes und Abonnenten erbärmlich, Posts, in denen Mädchen mit Dingen posieren, sind vulgär und die Plattform selbst sollte nicht zu einem Katalog von Dingen werden, der zum „Kaufen“ auffordert.

Dies ist wahrscheinlich der Grund, warum es dem Unternehmen ziemlich egal ist, was es online stellt. Anfangs waren auf der Seite oft absurde, verschwommene Bilder mit unklarer Darstellung zu sehen, ohne luxuriöse Models. Anschließend löschte die Marke sämtliche Beiträge vollständig, so dass das Konto für einige Zeit völlig leer blieb. Bald begannen erneut Fotos aufzutauchen, diesmal von Menschen, an denen viele verschiedene Dinge hingen. Aber nach einer Weile verschwanden auch diese Beiträge.

Aber trotzdem hat die Seite mehr als 12 Millionen Abonnenten und jeder Beitrag sammelt Hunderttausende von „Herzen“ und Kommentaren, was wenn nicht von Liebe zu einer „bestimmten“ Marke, so doch vom großen Interesse der Öffentlichkeit zeugt.

Interessante Fakten zur Marke Balenciaga

1. Cristóbal Balenciaga lernte mit 11 Jahren Nähen

Als Christophers Vater starb, musste seine Mutter ihre drei Kinder alleine ernähren. Bereits mit 11 Jahren interessierte sich die angehende Lehrerin für Mode. Sie begann mit dem Nähen, um ihrer Mutter zu helfen, die als Schneiderin arbeitete und Kleider für die elegantesten Frauen Spaniens herstellte. Mit 12 Jahren erhielt er eine Berufsausbildung und arbeitete in einem Bekleidungsunternehmen.

2. Das Balenciaga-Team erhielt den Spitznamen "Monster"

Obwohl der gewölbte Oberkörper, die prallen Hüften und das schäbige Aussehen klassische Vorbilder der 1950er Jahre waren, hatten die Arbeiter von Balenciaga den schlechtesten Ruf. Sie waren so herablassend, dass man sie als „Monster“ bezeichnete.

3. Cristóbal Balenciaga revolutionierte die Silhouetten der Damenbekleidung

Während Christian Diors New Look im Jahr 1947 auf einer schmalen, betonten Taille, einem wadenlangen Rock und ausgeprägten Hüften basierte, ging Balenciaga mit breiten Schultern und einer quadratischen Figur den entgegengesetzten Weg. Indem er eine erhabene Weichheit in den Formen erreichte, Volumen um die Taille herum und Asymmetrie in der Länge hinzufügte, schuf er grundlegende Kleidungsstücke wie den Eiermantel, den halbtaillierten Anzug und das Pfauenkleid.

4. Balenciaga - der Autor des Puppenkleides

Als Fan weicher Linien und subtiler Weiblichkeit erfand Balenciaga mit seinem Puppenkleid die weibliche Figur neu. Von Twiggys bauschiger ärmelloser Version bis zu Courtney Loves Grunge-Interpretation wurde das kurvige, formschöne A-Linien-Kleid seit seiner Erfindung im Jahr 1958 unzählige Male neu konzipiert und erfunden.

5. Kleidung, in der Frauen schön aussehen

Obwohl Cristóbal Balenciaga „den Bauch liebte“, wie eines seiner Models es einprägsam ausdrückte, wiesen seine Schaufensterpuppen die unterschiedlichsten Körperformen auf. Dies zeigt, dass der Meister glaubte, dass jede Frau in seinen Kreationen schön aussehen könnte.

6. Balenciaga für Hostessen

Die Mitarbeiter von Air France waren 1968 die elegantesten Flugbegleiter ihrer Zeit. Seine marineblauen Uniformen, die er kurz vor der Bekanntgabe seines Rückzugs aus der Modewelt durch Balenciaga entworfen hatte, zeichneten sich durch klare Linien und weiße Details aus. Modische Kleidung für Flugbegleiter war ein Trend der Zeit: Emilio Pucci entwarf 1965 die Uniform im Harlekin-Stil für Braniff Airlines und Pierre Cardin war der Mastermind hinter den futuristischen Umhängen von 1969 für die Frauen von Olympic Airlines.

7. Balenciaga vermied Schande und Publicity

Anders als die meisten seiner Designerkollegen versuchte Balenciaga stets, Publicity zu vermeiden. Beispielsweise verbeugte er sich am Ende seiner Shows nie. Das einzige vollständige Interview, das er 1971 der Times-Journalistin Prudence Glyn gab.

8. Cristóbal Balenciaga ist bekannt als der Meister

Christian Dior betrachtete ihn als Mentor einiger der bedeutendsten Designer der Welt: Hubert de Givenchy, Oscar de la Renta, André Courrèges und Emanuel Ungaro. Der Schöpfer der Barjacke sprach von Cristóbal Balenciaga als dem „Meister von uns allen“.

9. Die letzte Kreation wurde wenige Tage vor dem Tod des Designers präsentiert

Bis 1972 hatte Cristóbal Balenciaga bereits alle seine Geschäfte in Paris, Barcelona und Madrid geschlossen. Doch dann wurde sie gebeten, ein Hochzeitskleid für die zukünftige Herzogin von Cadiz, María del Carmen Martínez-Bordue, die Enkelin von Francisco Franco, zu entwerfen. Der Modedesigner selbst starb 16 Tage nach der Hochzeit im Alter von 77 Jahren.

Cristóbal Balenciaga revolutionierte die Welt der Vor- und Nachkriegsmode. Obwohl seine Outfits als kontrovers wahrgenommen wurden und nie als Haute Couture galten, haben die provokanten Produkte von Balenciaga nun endlich ihre Fans gefunden und werden geschätzt.